Periradikuläre Infiltrationsanästhesie
Periradikuläre Infiltrationsanästhesie
Sinn des Eingriffs
Das Hauptziel einer periradikulären Infiltrationsanästhesie (Nervenwurzel-Infiltration) ist es, durch eine gezielte Injektion von Medikamenten Ihre Schmerzen zu lindern. Nervenwurzeln entspringen aus dem Rückenmark, sind beidseitig symmetrisch paarweise angeordnet und treten durch kleine Öffnungen jeweils seitlich zwischen den Wirbelkörpern aus dem Rückenmarkkanal aus. Werden eine oder mehrere Nervenwurzeln auf Höhe Lendenwirbelsäule durch eine Bandscheibe (Diskushernie oder Diskusprotrusion), durch Arthrose der kleinen Wirbelgelenke, infolge einer generellen Einengung des Spinalkanals oder aufgrund einer Enge der Nervenaustrittsöffnung beeinträchtigt, so kann diese neurale Kompression starke, ins Gesäss oder in die Beine ausstrahlende Schmerzen hervorrufen.
Ablauf der Untersuchung:
Der Eingriff wird mit Hilfe der Computertomografie (CT) durchgeführt und dauert insgesamt 10-20 Minuten. Der Radiologe bestimmt computertomographisch gesteuert den optimalen Zugangsweg, um die Nervenwurzel zu erreichen. Nach Markierung der Einstichstelle auf der Haut und nach erfolgter Desinfektion wird die Haut mittels Lokalanästhesie unempfindlich gemacht. Anschliessend wird eine feine Nadel in wenigen Schritten an den Zielort vorgeschoben. Liegt die Nadel korrekt in der Nähe der Nervenwurzel, so erfolgt die eigentliche Infiltration mit einem Medikamentengemisch bestehend aus einem cortisonähnlichen Präparat (Kenacort) und einem Lokalanästhetikum (Bupivacain). Der Eingriff kann bereits nach wenigen Minuten eine spürbare Schmerzminderung auslösen. Selten tritt als Begleiterscheinung ein vorübergehender Kraftverlust der Beinmuskulatur auf.
Was für Nebenwirkungen können auftreten:
- Aufgrund der Lokalanästhesie direkt am Nerv werden Sie für einige Stunden Gefühlsstörungen (Kribbeln) im Bein und möglicherweise auch eine Schwäche
im Bein verspüren. Sie dürfen daher auch für wenige Stunden nicht Autofahren. - Selten kann sich ein Bluterguss bilden
- Allergien sind gegenüber venös gespritztem Kontrastmittel deutlich seltener
- Infektionen sind sehr selten